|
26.Dezember 2011: Dermatologie Staphylodermie
| Artikel drucken |
Staphylodermie
Dr. J. berichtet:
Ein 1 1/2-jähriger Junge erkrankt vor 1 Woche
an einem varizellenähnlichen Exanthem mit vereinzelten Vesikulae. Die Vorstellung beim Kinderarzt erbrachte den Verdacht,
dass es sich um Varizellen handeln könnte. Der Bub wurde jedoch 1 x vor Monaten gegen Varizellen geimpft. Verordnung von Anaesthesulf Lotio.
In den nachfolgenden Tagen entwickelt das Kind Fieber bis 39,5 °, das einige Tage anhält.
Heute erneut Vorstellung beim Kinderarzt mit beigefügtem Befund. Kinderarzt ist ratlos und meint,
"Das sind keine Varizellen." Verordnung von antiseptischer Salbe.
Eltern rufen bei uns an und wollen eine Zweitmeinung.
|

|
Das Kind ist bis auf die Hauterscheinungen klinisch unauffällig, kein Fieber mehr, spielt und ist gut drauf.
Die Effloreszenzen haben nach Angaben des Vaters etwas an Größe zugenommen. Das weißen Hautbezirke sind die
Salbenreste der Anaesthesulf-Lotio.
Mein erster Verdacht war eine Staphylodermie , allerdings habe ich die mit so großen Herden noch
nie gesehen. Das bullöse Erscheinungsbild würde ja passen, aber der Durchmesser von 4-5 cm und
dann nur insgesamt 6-7 Hautstellen ist schon etwas ungewöhnlich.
Abstrichergebnis: koagulasepositive Staphylokokken. Behandlung mit einem Cephalosporin (Cefuroxim)
der zweiten Generation; bereits nach einer Woche Behandlung
komplettes Abheilen der
Hautdefekte. Diagnose: Staphylodermie, impetigo contagiosa mit freundlicher Genehmigung von Dr. E. Jentsch, Kinder- und Jugendarzt in Weißenburg.
|
|
|